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Stadt Frechen

Die neue Archivarin: Isabell Porschen will das Gedächtnis der Stadt bewahren

Seit dem 1. Dezember 2023 hat Isabell Porschen die Leitung des Stadtarchivs Frechen übernommen. Von dem Jahr 2021 an war sie bereits stellvertretende Leiterin unter ihrem Vorgänger Hendrik Mechernich.

Von der Praktikantin zur Leiterin ist Isabell Porschen im Stadtarchiv Frechen aufgestiegen.

In ihrer Arbeit will sie sich an einem Zitat von Helmut Kohl, ähnlich hat es aber auch schon August Bebel ausgeführt, orientieren: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“ Ihre Aufgabe sieht sie in der „Überlieferungsbildung“, der Erweiterung und Erhaltung des Gedächtnisses der Stadt Frechen, die ihr als ihre Heimatstadt sehr am Herzen liegt.

Die 28-Jährige ist zwar in Köln geboren, aber in Frechen-Bachem aufgewachsen und hat ihr Abitur am Gymnasium der Stadt Frechen im Jahr 2014 abgelegt. Danach folgte ein Bachelorstudium „Literatur, Kultur, Medien“ an der Universität Siegen von 2014 bis 2018. Währenddessen, im Jahr 2017, absolvierte sie ein Pflichtpraktikum im Stadtarchiv Frechen, das für ihren weiteren beruflichen Werdegang prägend werden sollte: „Ich konnte mir vorher unter Archivarbeit nichts vorstellen und dann habe ich sie für mich entdeckt.“ So schloss sich an das Studium eine Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste mit Fachrichtung Archiv bei der Stadt Frechen in den Jahren von 2018 bis 2021 an. 

Sie liebt es, auf „Schatzsuche“ in den eigenen Beständen zu gehen und dort Entdeckungen zu machen. Dennoch oder gerade deshalb ist es ihr auch ein Anliegen, dass noch mehr Menschen ihr Recht entdecken, im Stadtarchiv Forschungen anzustellen. Darüber hinaus stehen jeder oder jedem mit Interesse an der Geschichte Frechens die Türen des Archivs offen. „Man muss keine besonderen Voraussetzungen erfüllen.“ Besonders die Bildungspartnerschaft mit dem Gymnasium, die ihr Vorgänger initiiert hat, soll dazu beitragen. „Da kann man bei jüngeren Menschen ansetzen und Klischees aus dem Weg räumen.“ So das Bild vom einem Archiv, das von einer Historikerin oder einem Historiker verwaltet wird, die oder der nur auf die eigene Forschung versessen ist.

Das Archiv ist offen für Studierende, die Abschlussarbeiten verfassen, für Schülerinnen und Schüler, die Facharbeiten schreiben, oder die Autorinnen und Autoren aus dem Frechener Geschichtsverein, die für ihre Aufsätze hier auf Recherche gehen. Daher hofft Porschen bald auf die Verbesserung der digitalen Arbeitsmöglichkeiten im und außerhalb des Archivs mit neuen PCs oder der Möglichkeit, Archivgut online zu recherchieren. Und sie setzt wie ihre Vorgänger auf die Ehrenamtler, die sich im Archiv engagieren: „So viele Ehrenamtler hat kaum ein Archiv.“ Diese Frauen und Männer seien ein großes Plus, um sichtbar in der Öffentlichkeit zu sein.

In die Zukunft blickend hat Isabell Porschen schon viele Projekte vor sich. Ganz persönlich möchte sie den berufsbegleitenden Master in Potsdam machen. Für das Archiv begleitet sie demnächst die Einrichtung der Zentralen Gedenkstätte für Opfer von Zwangsarbeit und Kriegsgefangenschaft. Hinter den Kulissen will sie Bestände weiter strukturieren, Lagerungsmöglichkeiten verbessern sowie das Archivgut findbar und zugänglicher machen. Ein Gebiet, das sie interessiert und in dem sie sich auch weiterentwickeln möchte, ist die Archivierung digitaler Unterlagen.

Zurzeit ist das Team des Stadtarchivs ausnahmslos weiblich. Zwei von den vier Mitarbeiterinnen sind im Jahr 2023 dazu gekommen und bringen neue Impulse mit. Demnächst soll eine Stelle für einen/eine Fachangestellte/n für Medien- und Informationsdienste mit Fachrichtung Archiv ausgeschrieben werden, um die nun unbesetzte Vollzeitstelle nachzubesetzen.

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