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Stadt Frechen

Gedenken an die Schrecken der Pogromnacht 1938

Das Stadtarchiv Frechen veröffentlicht zum 85. Jahrestag der Pogrome gegen Jüdinnen und Juden zwei Publikationen und legt ein Gedenkbuch in der Dauerausstellung „Die Synagogentür“ in den Räumlichkeiten des Stadtarchivs aus.

Die Aufnahme zeigt die Synagogentür im Stadtarchiv Frechen.

Der Königsdorfer Jurist Prof. Dr. Paul Stelkens erinnert in einem inzwischen vergriffenen Beitrag aus den Pulheimer Beiträgen zur Geschichte aus dem Jahr 2020 anhand der 2008 errichteten Gedenktafel am Königsdorfer Bahnhof an eine Deportation von rund 600 rheinischen jüdischen Mitbürgern nach dem Novemberpogrom 1938. Sie wurden vom Bahnhof Großkönigsdorf über Köln-Deutz ins KZ Dachau verschleppt. Darunter waren vier jüdische Frechener Bürger: Josef Levy, die Brüder Siegfried und Erich Baruch und Ludwig Voos. Mit formaljuristischer Begründung sollten sie zur „freiwilligen“ Ausreise gezwungen und ihr Vermögen auf den NS-Staat übertragen werden. Der Beitrag nimmt, so Stelkens, die heute wieder aktuelle Frage auf: „Wie konnte diese Barbarei, sogar formaljuristisch durch kommunale und staatliche Organe abgesichert, geschehen?“

Mit Erlaubnis des Vereins für Geschichte, Pulheim, konnte das Stadtarchiv diese Dokumentation nachdrucken. Sie steht zum kostenfreien Download zu privaten Zwecken auf der Internetseite des Stadtarchivs zur Verfügung, kann aber ab dem 13. November 2023 auch als Printexemplar zum Preis von 4,00 Euro erworben werden. 

Wie in jedem Jahr wird außerdem das Gedenkbuch zum Frechener Pogrom vom 10. November 1938 vor der restaurierten und als Erinnerungsstätte gestalteten Synagogentür im Stadtarchiv Frechen vom 3. bis zum 17. November 2023 ausgelegt. Das Stadtarchiv lädt zur Eintragung in das Gedenkbuch und zum Besuch der Dauerausstellung ein. 

In diesem Jahr finden Besucherinnen und Besucher dort ein Faltblatt zur kostenfreien Mitnahme, das die offizielle NS-Schadensliste zeigt und die hiesigen Terrororte des 10. Novembers 1938 sichtbar macht. Egon Heeg, der seit vielen Jahren zur jüdischen Geschichte Frechens forscht und publiziert, erarbeitete die Hintergründe, stellte Informationen zusammen und entwarf gemeinsam mit dem Stadtarchiv das nun veröffentlichte Faltblatt.

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